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Don Giovanni

Der Diener Leporello steht missgelaunt Schmiere, während Don Giovanni, sein maskierter Herr, die schöne Donna Anna bedrängt. Sie ist die Tochter des Komturs, des obersten Verwalters kirchlichen Besitzes. Anna ist verlobt und wehrt sich gegen die Zudringlichkeiten des Sittenstrolchs.

Don Giovanni

Die Handlung: Don Giovanni

1.Akt

Szene 1 bis 5
Der Diener Leporello steht missgelaunt Schmiere, während Don Giovanni, sein maskierter Herr, die schöne Donna Anna bedrängt. Sie ist die Tochter des Komturs, des obersten Verwalters kirchlichen Besitzes. Anna ist verlobt mit Don Ottavio und wehrt sich gegen die Zudringlichkeiten des anonymen Sittenstrolchs. Den will der zu Hilfe eilende Komtur zur Strecke bringen, unterliegt jedoch dem Jüngeren im Kampf. Diener Leporello schwant Böses und rettet sich in Sarkasmus: „Bravo! Zwei hübsche Taten: Die Tochter verführen, den Vater ermorden/' Ottavio schwört, die Bluttat zu rächen. Und schon das nächste amouröse Abenteuer: Jedoch muss Don Giovanni feststellen, dass es sich bei der vermeintlich „Neuen" um Donna Elvira handelt. Er hatte sie einst (nach nur drei Tagen) schmählich sitzen gelassen, obgleich er sie sogar „Gattin" genannt hatte, wie sie ihm jetzt vorhält. Dennoch: Trotz der verlorenen Ehre liebt sie ihn noch immer. Leporello aber öffnet der armen „Ex" die Augen. Er hat akribisch Buch geführt über die Liebschaften seines Herrn: allein in Spanien 1003! Und darum schwört Elvira, ihr betrogenes Herz zu rächen.

Szene 6 bis 15
Eine Hochzeitsgesellschaft feiert ein junges Paar: Zerlina und Masetto, einfache Menschen vom Lande. Don Giovanni und sein Diener hoffen auf ein Schäferstündchen. Das naive Brautpaar ist ahnungslos. Leporello erhält von Don Giovanni den undankbaren Auftrag, Masetto abzulenken, während sich der Casanova ganz allein um die verwirrte Braut kümmern möchte. Der Bräutigam jedoch riecht den Braten. Eingeschüchtert folgt er dem Diener, sauer auf seine Zukünftige, der Don Giovanni sogleich die Ehe verspricht. Zerlinas Widerstand ist nicht sehr groß: „Ich will und ich will nicht!" Aber letztendlich will sie doch! Don Giovanni hat gewonnen, -fast. Denn Elvira macht ihm einen Strich durch die Rechnung und öffnet Zerlina die Augen. Anna und Ottavio sind auf der Suche nach dem immer noch unbekannten Mörder des Komturs. Ausgerechnet Don Giovanni soll ihnen helfen.

Doch Elvira warnt erneut vor dem „Barbaren mit dem Herzen eines Halunken". Der erklärt die arme Frau zwar für verrückt, kann aber dennoch nicht verhindern, dass in Anna und Ottavio Zweifel wachsen. Anna traut sich erst jetzt, ihrem Verlobten vom nächtlichen Überfall zu erzählen und glaubt, Don Giovanni als den Mörder ihres Vaters wiederzuerkennen. Den noch unsicheren Ottavio wiegelt sie zur Rache auf.

Leporello berichtet seinem Herrn, dass es ihm zwar gelungen sei, Masetto in Schach zu halten. Doch dann sei Zerlina in Begleitung der auf den Weiberheld schimpfenden Elvira aufgetaucht, und er habe Mühe gehabt, sie wieder loszuwerden. Don Giovanni ist zufrieden, schwärmt von den vielen hübschen Bauernmädchen und kündigt ein großes Fest an.

Szene 16 bis 20
Zerlina und Masetto sind endlich allein. Er ist noch böse auf seine Braut, die ihn am Hochzeitstag im Stich gelassen hat. Sie beruhigt ihn ein wenig mit der Versicherung, Don Giovanni habe noch nicht mal ihre Fingerspitzen berührt. Als der Schürzenjäger auf dem Weg zum abendlichen Fest Zerlina entdeckt und mitschleppen will, protestiert Masetto zwar, doch der Gastgeber gestattet ihm mitzufeiern. Elvira, Anna und Ottavio haben sich vorsorglich maskiert: drei leibhaftige Racheengel, die der nichtsahnende Gastgeber sogleich zum Fest einlädt. „Viva la libertä!" ruft er euphorisch. „Es lebe die Freiheit!" Seine Freiheit! Beim Tanz entführt er Zerlina, die um Hilfe ruft. Das Rächer-Trio greift ein! Don Giovanni versucht heimtückisch, seinem Diener die Schuld zuzuschieben. Elvira, Anna und Ottavio geben sich zu erkennen, aber der Verführer macht sich wie so oft aus dem Staube.

Pause

2. Akt

Szene 1 bis 10
Leporello hat die Nase voll von den Eskapaden seines Vorgesetzten! Don Giovanni gelingt es, ihn zu beschwichtigen ... mit „Schmerzensgeld". Der Diener kann nicht widerstehen, schlägt aber einen generellen Verzicht auf die holde Weiblichkeit vor, was der Schwerenöter empört von sich weist: „Du weißt, dass ich die Frauen brauche, mehr als das Brot, das ich esse, mehr als die Luft, die ich atme!" Und er verrät seine Philosophie: „Wer nur einer treu ist, ist grausam gegen alle anderen." Er hat bereits ein neues Opfer ausgemacht. Um sich Elviras Kammerzofe zu nähern, benötigt er die Kleider seines Dieners. Leporello soll sich zunächst aber -als Don Giovanni verkleidet -zum Stelldichein mit Elvira begeben, die Don Giovanni mit komödiantischer Trickserei in die Irre führt und auf ein Happy End vertrauen lässt. Die einst gekränkte Frau kommt zum Rendezvous, fällt auf die Maskerade rein, der falsche Don Giovanni (also der Diener) schwört ihr ewige Treue. Elvira sieht sich am Ziel ihrer geheimen Wünsche. Seinem nächsten Opfer singt (der echte) Don Giovanni eine Serenade, doch nicht die Kammerzofe lockt er damit herbei, sondern den eifersüchtigen Masetto, der auch auf die Verkleidung reinfällt. Er glaubt in dem Mann, der ihm eine tödliche Verschwörung gegen seinen Herrn anbietet, Leporello vor sich zu haben. Den Irrtum muss der junge Bauer teuer bezahlen: Don Giovanni verprügelt ihn. Zerlina findet den Verletzten und verspricht ihm die süßeste Linderung aller Schmerzen. Leporello hat noch immer Elvira im Schlepptau. Als er eine Möglichkeit zur Flucht entdeckt, kommt's ganz dicke für ihn: Die betrogenen Paare erwischen ihn und glauben sich am Ziel ihres Rachefeldzugs. Doch der Diener gibt sich in seiner Not zu erkennen. Zerlina schleppt Leporello vors Strafgericht. Erst nach Todesangst gelingt ihm - allein gelassen -die Flucht, die aber entdeckt wird. Der entsetzte Masetto stürzt hinzu: Er habe Elviras völlig aufgelöste Kammerzofe getroffen und einen fliehenden Mann gesehen, -ganz ohne Zweifel den schändlichen Cavaliere. Ottavio verspricht den versammelten Opfern des Don Giovanni, sie alsbald zu rächen und als „Bote des Blutbads und des Todes" zu ihnen zurückzukehren. Elviras Seelenlage schwankt jedoch noch immer zwischen Wut und Mitleid, wenn sie an Don Giovanni denkt.

Szene 11 bis 15
In nächtlicher Dunkelheit trifft sich Don Giovanni mit Leporello auf jenem Friedhof, auf dem mit einer Statue des ermordeten Komturs gedacht wird. Belustigt offenbart er, an ein Mädchen geraten zu sein, das vormals ein Techtelmechtel mit seinem Diener gehabt zu haben scheint. Aus der Dunkelheit ertönt eine furchterregende Stimme: „Vor Morgengrauen wird dir das Lachen vergehen/' Leporello wird gezwungen, seinem Herrn die Inschrift der Statue vorzulesen: „Hier harre ich der Rache an jenem Gottlosen, der mir den Tod gab." Angsterfüllt lädt er auf Geheiß seines übermütigen Herrn das steinerne Standbild zum Nachtmahl ein. Donna Anna hat den Tod des Vaters immer noch nicht verwunden. Sie versagt dem drängenden Don Ottavio, der ihr zärtliche Liebe verspricht, jene „Freuden, die unsere beiden Herzen ersehnen". Er muss warten, der Arme! Musikanten spielen (u.a. ein Stückchen aus Mozarts „Figaro"!), und Don Giovanni lässt es sich beim Nachtmahl schmecken. Uneingeladen taucht Elvira auf und beschwört ihn, sein ausschweifendes Leben aufzugeben, wofür er nur Spott übrig hat! Aber auch der auf dem Friedhof geladene Gast meldet sich an und verlangt Reue. Der Wüstling weigert sich trotzig. Doch als die Erscheinung ihn mit kalter Hand packt, wird er auf eine entsetzliche Reise ins Inferno geschickt.

Letzte Szene
Leporello berichtet am Ende allen anderen vom Schicksal seines Herrn. Das Leben geht weiter: Ottavio muss nicht länger schmachten, und Anna verspricht ihn treu zu lieben. Zerlina und Masetto gehen ganz einfach zum Abendessen nach Hause. Elvira zieht es ins Kloster und Leporello ins Wirtshaus, um sich einen besseren Herrn zu suchen. Man ist sich einig: „So nur stirbt, wer Böses tut! Der Tod der Übeltäter gleicht stets ihrem Lebenslauf."  

Informationen

Oper in zwei Akten
Titel: Der bestrafte Wüstling oder Don Giovanni
Originaltitel: Il dissoluto punito ossia Il Don Giovanni
Kmponist: Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto: Lorenzo Da Ponte
Literarische Vorlage: Don Giovanni Tenorio von Giovanni Bertati
Uraufführung: 29. Oktober 1787
Ort: Prag
Spielstätte: Gräflich Nostitzsches Nationaltheater, heute: Ständetheater





Hinweis: Die historischen Texte und Abbildungen dieser Rückschau (bis in die 1950er Jahre) stammen aus den jeweiligen Programmheften und Fotosammlungen und spiegeln ihre Zeit. Sie könnten Begriffe und Darstellungen enthalten, die heute als diskriminierend oder unangemessen gelten. Die Eutiner Festspiele distanzieren sich daher ausdrücklich von solchen Inhalten. Auch die Erwähnung teils umstrittener Persönlichkeiten erfolgt ausschließlich im historischen Zusammenhang. Der digitale Rückblick soll Geschichte transparent machen und zur kritischen Auseinandersetzung mit Sprache, Haltung und Zeitgeschehen anregen. Wo erforderlich, ergänzen wir erläuternde Hinweise. Hinweise auf sachliche Fehler oder notwendige Kontexte nehmen wir gerne unter entgegen.