
Die Handlung
Prinz Tamino soll mit seinem Freund, dem Vogelfänger Papageno, die schöne Königstochter Pamina retten und sie dann zur Frau bekommen. So weit, so gut. Nur Papageno hat auf diese Art von Abenteuer überhaupt keine Lust. Prüfungen zu bestehen liegt ihm gar nicht. Viel lieber möchte er für sich selbst eine Freundin finden. Tamino dagegen ist fest entschlossen: Pamina wird gerettet, wenn er auch noch keine Idee hat, wie das gehen soll. Verkompliziert wird die Rettungsaktion dadurch, dass die beiden zwischen die Fronten zweier rivalisierender Banden geraten: Auf der einen Seite die Königin der Nacht mit ihren Mädels, auf der anderen der Hohepriester Sarastro mit seinen Anhängern. Wer steht in diesem Verwirrspiel nun für das Gute und wer für das Böse? Schwierig. Aber Tamino und Papageno haben den Z-Faktor: die Zauberflöte und das magische Glockenspiel! Da kann die Rettungsaktion doch nur gelingen, oder?
Zum Stück
Seit ihrer Uraufführung am 30. September 1791 am k. und k. privilegierten Theater auf der Wieden bei Wien ist Die Zauberflöte eine der bekanntesten und meist gespielten Opern. Das ist nicht weiter verwunderlich, da ihr Textdichter (und Darsteller des Papageno), Emanuel Schikaneder, als eingefleischter Theatermann genau wusste, womit er sein Publikum begeistern kann: mit einer sagenhaften und spannenden Handlung, zahlreichen Zauberelementen, einer üppigen Bühnenausstattung mit vielen Verwandlungen und einer guten Portion Humor. Hinzu kam die Musik von Mozart, in der ein Ohrwurm den nächsten jagt: Von „Der Vogelfänger bin ich ja" über „Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen" bis hin zu „In diesen heiLgen Hallen". Man könnte fast sagen, dass Schikaneder und Mozart mit der Zauberflöte die Erfindung einer Gattung gelang, die erst 120 Jahre später populär werden sollte: das Musical.
Hintergrund
Eigentlich ist Die Zauberflöte keine Oper für Kinder. Ihre Handlung ist kompliziert, verworren, in sich gebrochen und die Pole des Guten und Bösen sind nicht eindeutig festzumachen. Zudem ist die dem Stück eingewobene Gedankenwelt der Freimaurer – nicht nur – den jungen Zuschauern ziemlich fremd. Wie kommt es dann, dass Die Zauberflöte seit vielen Jahren eines der beliebtesten Stücke für kleine und große Operneinsteiger ist? Neben den oben genannten Kennzeichen ist sie eben auch ein Märchen mit tapferen Prinzen, schönen Prinzessinnen, Zauberwesen und magischen Instrumenten. Sie handelt vom Erwachsenwerden, von Freundschaft, von der Suche nach Liebe und nach sich selbst. Das sind alles Themen, die für Menschen jeden Alters von Bedeutung sind und die selten auf eine so unterhaltsame Art dargestellt werden.
Szenisch-musikalische Fassung
Unsere Fassung entwirrt und konzentriert die Hauptstränge der Handlung: Es geht um zwei Mannschaften, das Team der Königin und das des Sarastro, die gegeneinander antreten. Dabei spielt der Kinder-und Jugendchor der Eutiner Festspiele eine wichtige Rolle: Die jungen Sängerinnen und Sänger übernehmen nicht nur den Chorpart, sondern treten auch solistisch in kleinen Sprechrollen in Erscheinung. Zur besseren Verständlichkeit wurden Schikaneders Texte in heutige Sprache übersetzt. Die musikalische Bearbeitung konzentriert sich auf die Wiedererkennbarkeit der Mozartschen Klang-und Melodiesprache, erlaubt sich aber
Freiheiten in Form von moderneren Rhythmisierungen, Eingriffen in Formen und Abläufe und natürlich in die Instrumentation. So stehen die „klassischen" Bläser neben modernen Instrumenten wie Saxophon, Tuba und Schlagzeug, alles Instrumente, die Mozart noch nicht kannte. Die Arien werden teilweise miteinander verschlungen und in andere harmonische Zusammenhänge versetzt, sind aber jederzeit wiedererkennbar. Das Sahnehäubchen schließlich bilden kleine Choreographien, die zeigen, wie viel Musical wirklich in der Zauberflöte steckt, die in Eutin von Profis und Kindern für Kinder gemacht ist.
Informationen
Urfassung: Oper in 2 Akten
Komponist: Wolfgang Amadeus Mozart
Librettist: Emanuel Schikaneder
Uraufführung: 30. September 1791
Ort: Wien
Spielstätte: Theater im Freihaus auf der Wieden
Hinweis: Die historischen Texte und Abbildungen dieser Rückschau (bis in die 1950er Jahre) stammen aus den jeweiligen Programmheften und Fotosammlungen und spiegeln ihre Zeit. Sie könnten Begriffe und Darstellungen enthalten, die heute als diskriminierend oder unangemessen gelten. Die Eutiner Festspiele distanzieren sich daher ausdrücklich von solchen Inhalten. Auch die Erwähnung teils umstrittener Persönlichkeiten erfolgt ausschließlich im historischen Zusammenhang. Der digitale Rückblick soll Geschichte transparent machen und zur kritischen Auseinandersetzung mit Sprache, Haltung und Zeitgeschehen anregen. Wo erforderlich, ergänzen wir erläuternde Hinweise. Hinweise auf sachliche Fehler oder notwendige Kontexte nehmen wir gerne unter info@eutiner-festspiele.de entgegen.