
Baumangel behoben: Orchestergraben ist endlich wieder dicht
Es war in der ganzen Reihe von Baumängeln der, dessen Behebung Festspiel-Geschäftsführer Falk Herzog am wichtigsten war. Und nun, mit monatelanger Verzögerung, ist der Orchestergraben der Eutiner Festspiele endlich wasserdicht.
Orchestergraben war provisorisch abgedichtet worden
„Es ist für die Festspiele extrem wichtig, dass das Orchester sichtbar ist“, betonte Herzog immer wieder. Es sei ein Teil des Markenkerns der Eutiner Festspiele, dass das Publikum die Musik nicht nur hören könne, sondern den Musikern im Orchestergraben bei ihrer Arbeit auch zusehen könnten. Das jedoch war in der vergangenen Saison nicht möglich. Denn die nagelneue Abdeckung des Orchestergrabens war von Anfang an nicht dicht. Am Übergang zwischen Orchestergraben und Bühne lief Wasser hinein, sodass die Festspiele nachträglich eine Regenrinne im Orchestergraben einbauen mussten. Und auch die Plane selbst war zu kurz und reichte nicht bis auf den Boden hinab. Bei Regen lief das Wasser zu den Musikern und ihren teilweise mehrere hunderttausend Euro teuren Instrumenten hinein.
Als Reaktion darauf dichteten die Festspiele die Abdeckung des Orchestergrabens provisorisch mit Teichfolie ab. Bei schönem Wetter öffnen ließ sie sich nun aber nicht mehr. Das Orchester war vor den Blicken des Publikums verborgen und auch über den dumpfen Klang beklagten sich einige der Festspielbesucher.
Musiker sind nun auch bei Regen zu sehen
Das soll nun endlich ein Ende haben. Ein Hamburger Segelmacher hatte den Auftrag bekommen, die Fehler bei der Abdeckung zu beheben. Und das hat er getan. Große durchsichtige PVC-Folien verlängern die Plane nun bis hin zum Boden und ermöglichen dem Publikum so auch bei Regenwetter einen Einblick in den Orchestergraben.
Nähte wurden verschweißt und Reißverschlüsse eingenäht. Diese dienen nicht nur dazu, eben jene PVC-Planen abnehmen zu können. Sie erleichtern es auch, die Abdeckung bei gutem Wetter ganz aufrollen zu können. „Das Gitter über dem Orchestergraben ist durch den Neubau größer geworden“, erklärt Falk Herzog. Somit vergrößerte sich auch die Fläche der Abdeckung auf rund 120 Quadratmeter – und damit auch das Gewicht der Plane. Durch die Reißverschlüsse lässt sie sich in mehrere Teile trennen, die dann schneller und leichter bewegt werden können. Diese Reißverschlüsse wasserdicht zu bekommen, war nur eine der Herausforderungen.
Vor etwas über einer Woche baute der Segelmacher die optimierte Abdeckung ein. Noch bei strahlendem Sonnenschein. Inzwischen musste die Plane ihre ersten heftigen Regengüsse überstehen. „Ich bin teilweise Abends um 22 Uhr noch hier gewesen und habe geschaut, ob alles dicht ist“, erzählt Falk Herzog. Und auch wenn es noch die ein oder andere Stelle gibt, die nachgebessert werden muss, so ist der Festspiel-Geschäftsführer zufrieden. „Wir haben unser Ziel erreicht – eine regendichte Plane, die wir öffnen können.“