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Die Zauberflöte

Die Oper mit ihrer lebhaft-bunten Handlung will Weg und Ziel der Bewährung zweier Menschen darstellen, des Prinzen Tamino und Paminas, der Tochter der „sternflammigen Königin der Nacht“.

Die Zauberflöte

Die Handlung

Die Oper mit ihrer lebhaft-bunten Handlung will Weg und Ziel der Bewährung zweier Menschen darstellen, des Prinzen Tamino und Paminas, der Tochter der „sternflammigen Königin der Nacht“. Sie erreichen nach der Überwindung vieler Verwirrungen und Hindernisse siegend die Weihen der Edlen in Isis' Tempel. „Heil sei euch Geweihten!“ ruft der Priesterchor ihnen zu. Dabei muss in Kauf genommen werden, dass die „Königin der Nacht“ und ihre „Damen“ die im ersten Akt als lichte, dem Guten zugewandte Gestalten auftreten, im letzten dem feindlichen Prinzip des Bösen zugeordnet sind. Immer gleich aber bleibt sich der lustig prahlende Vogelfänger Papageno, des Prinzen Tamino treuer Diener, der im feierlichen Ernst des Werks den Gegenpol, den Humor, darstellt. Sein tapferes Durchhalten wird ebenfalls belohnt. Er bekommt seine Papagena, auch wenn sie ihm zum ersten Mal als altes Weib entgegenkommt. Schwerer allerdings ist der Weg Taminos und Paminas.
In der Eingangsszene retten die drei Damen der Königin der Nacht Tamino. Von der Schönheit des Ohnmächtigen berückt, melden sie ihr Erlebnis der Königin, der vor kurzem ihre Tochter Pamina geraubt wurde. Dem Erretteten wird das Bild der schönen Entführten gezeigt und gegeben. Er ist bereit alles für ihre Befreiung zu tun. Die Königin der Nacht verspricht ihm dafür ihrer Tochter Hand.
Inzwischen ist aber der geschwätzige Vogelfänger Papageno lustig pfeifend gekommen und schnell zum Diener und Freund des Prinzen Tamino geworden. Beide erfahren, dass Pamina in der nahen Burg des Sarastro gefangen gehalten wird: Tamino bekommt eine Flöte geschenkt, deren Klang „der Menschen Leidenschaft verwandelt“, Papageno ein Glockenspiel mit Zauberkraft. Beide Geschenke sind ihnen „zum Schutz vonnöten“.
In Sarastros Burg verfolgt der Mohr Monostatos die abwehrende Pamina mit seiner zudringlichen Liebe. Dorthin und in den Bereich der Burg wird nun die Handlung verlegt. Papageno erzählt der gefangenen Pamina von Taminos Liebe und Absicht und bedauert, dass ihm selbst keine „Papagena“ gehöre („Bei Männern, welche Liebe fühlen – –“).
Tempelplatz. Die „drei Knaben“ die dem Prinzen und seinem lustigen Diener als gute Führer versprochen wurden, lehren Tamino, „standhaft, duldsam und verschwiegen“ zu sein. Ein Priester bestätigt, dass Pamina in der Burg ist und spricht rätselhafte Worte von der „Freundschaft, die ins Heiligtum und zum ewigen Bunde führt“. Dankbar bläst Tamino seine Zauberflöte. Papageno antwortet und kommt, um Pamina zur Flucht zu verhelfen. Der Mohr holt sie ein, dann aber lässt Papageno sein Glockenspiel erklingen, durch das Monostatos gebannt wird. Dennoch misslingt die Flucht; denn Sarastro kommt, vom Chor als „Abgott“, als „Weiser“ begrüßt. Er bekennt der reumütigen Pamina: „Ich will dich nicht zur Liebe zwingen, du liebest einen andern sehr“, aber „du würdest um dein Glück gebracht, wenn ich dich deiner Mutter ließe“. Er erlebt der Liebenden erstes Zusammentreffen und will Taminos Standhaftigkeit erproben.
Feierlicher Einmarsch. Sarastro einpfählt den Priestern, Tamino und Pamina freundschaftlich die Hand zum Weg zu den Weihen zu bieten. „0 Isis und Osiris, schenket der Weisheit Geist dem neuen Paar!“ Im Tempelhof wird Tamino gefragt, ob er bereit sei, sich allen Prüfungen zu unterziehen. Seine feierliche Antwort: „Weisheitslehre sei mein Sieg, Pamina mein Lohn“. Der geschwätzige Papageno kann sich allerdings nur zu dem Zugeständnis bequemen, zu schweigen, um dann das ihm zugedachte Weibchen zu sehen.
Garten. Pamina schläft in der Laube. Als der verliebte Mohr Monostatos sich ihr nähert, ruft die Königin der Nacht ihn zurück. Mutter und Tochter sind erfreut über das Wiedersehen, aber die Mutter, den Mysten, den Geweihten der Isis grollend, stellt ihre Tochter vor die Wahl, den ihr verhassten Sarastro zu erdolchen – oder von der Mutter verstoßen zu werden: „Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen –“. Pamina allein: „Was soll ich tun, Götter!“ Der Mohr hat das Gespräch erlauscht und lässt Pamina wählen. Liebe oder Tod! Sie bekennt sich zu Tamino. Schon erhebt der Mohr den Dolch, als Sarastro kommt und des Mohren „schwarzen Seele“ erkennt. „Geh –!“ Sarastros Arie: „In diesen heil'gen Hallen kennt man die Rache nicht.“
Tamino und Papageno werden erneut zum Schweigen ermahnt, aber Papageno schwatzt mit einem alten Weib, das plötzlich auftaucht – und wieder verschwindet. Die geheimnisvollen „drei Knaben“ bringen, von Sarastro gesandt, was Tamino und Papageno abgenommen worden war, die Flöte und das Glockenspiel. Durch die Flöte gelockt, kommt Pamina, deutet aber Taminos fortwährendes Schweigen falsch: „Ewig ist der Liebe Glück verschwunden.“
Tempelhof. Chor der Priester: „0, Isis und Osiris, welche Wonne –!“ Sarastro rühmt des Prinzen Reifung und lässt Pamina kommen. Eine neue Prüfung wird beiden auferlegt: „Die Stunde schlägt, nun müsst ihr scheiden!“ – Papagena (zum Glockenspiel): „Ein Mädchen oder Weibchen wünscht Papageno sich –“, und schon steht das alte Weib wieder vor ihm, verwandelt sich in eine junge „Papagena“, aber sie wird ihm noch nicht gewährt.
Mit dem Lied der „drei Knaben“ beginnt die Szene in einer Landschaft. Pamina „halb wahnsinnig“ über den vermeintlichen Verlust des Geliebten, will sich erdolchen. Die „Knaben hindern sie und klären sie über ihren Irrtum auf. Sie wollen Pamina auf ihre Bitte zu Tamino führen.
Das Wiedersehen: „Nun trennet uns kein Schicksal mehr.“
Bei schwerem Unwetter, Donner und Windgeheul, bläst Tamino gelassen seine Flöte. Nur feierliche Stille. Tamina und Pamino: „Ihr Götter, welch ein Augenblick!“ Chor: „Triumph! Du edles Paar, besieget hast du die Gefahr! Der Isis Weihe ist nun dein' Kommt, tretet in den Tempel ein!“ – Aber der arme Papageno jammert: „Müde bin ich meines Lebens –!“ denn seine Sehnsucht wurde nicht erfüllt. Schon will er sich erhängen, als die „drei Knaben“ ihn an sein glückbringendes Glockenspiel erinnern. Er lässt es klingen – und Papagena ist da.
Monostatos, die Königin der Nacht, und ihre zu Intriganten gewordenen „Damen“ bekennen: „Zerschmettert ist nun uns're Macht!“
Ihre Gegenspieler, der weise Sarastro und mit ihm das Gute, die Tugend, haben das Böse überwunden: zu ihnen und den Weihen haben Tamino und Pamina zuletzt auch Papageno den Weg gefunden. Im Schlusschor wird dieser Sieg gefeiert:

„Heil sei euch Geweihten' Ihr dranget durch Nacht.
Dank sei dir, Osiris und Isis; gebracht!“

Wolfgang Amadeus Mozart

Das „Mozartjahr“, die 200. Wiederkehr des Geburtstages eines der größten Tondichter, welche die Welt je gesehen“, ließ die Spielleitung der „Eutiner Sommerspiele“' Mozarts „Zauberflöte“ auf das Programm setzen. Zwischen der Geburt Mozarts am 27. Januar 1756 und seinem Tode liegt die kurze Zeitspanne von kaum 35 Jahren, erfüllt von unbegreiflich und unglaublich reichem Schaffen. Als sechsjähriger Wunderknabe schrieb er seine ersten Kompositionen und wurde von seinem Vater der staunenden Welt auf Konzertreisen vorgestellt. Acht Jahre alt war Mozart, als er in Paris vor dem Hof und anschließend in England auftrat. Mozart heiratete Constanze Weber, eine Cousine Carl Maria von Webers. Eine sichere feste Stellung blieb ihm versagt und zeitlebens hatte der kaum von einem Mäzen geförderte Schaffensgewaltige mit dem wirtschaftlichen Mangel zu kämpfen. Nur wenige Freunde gaben ihm das Geleit, als er im Dezember 1791 in einem Wiener Armengrab bestattet wurde. Der genaue Ort seines Grabes blieb ungewiss. Auf allen Gebieten des musikalischen Schaffens war Wolfgang Amadeus Mozart heimisch. Sein Stil, der „Mozartstil“, ist unverkennbar.
Unter seinen Opern war „Die Zauberflöte“ (Uraufführung kurz vor seinem Tode am 30. September 1791) seine letzte. Schikaneder, der Direktor eines Wiener Theaters, schrieb den Text. Er ist als bloße Lektüre fast läppisch. widerspruchsvoll, ohne Wert. Allein durch Mozarts Verzauberung wurde er zum erträglichen literarischen Unterbau eines unsterblichen musikalischen Meisterwerks verklärt.

 

Informationen

Oper in 2 Akten
Komponist: Wolfgang Amadeus Mozart
Librettist: Emanuel Schikaneder
Uraufführung: 30. September 1791
Ort: Wien
Spielstätte: Theater im Freihaus auf der Wieden





Hinweis: Die historischen Texte und Abbildungen dieser Rückschau (bis in die 1950er Jahre) stammen aus den jeweiligen Programmheften und Fotosammlungen und spiegeln ihre Zeit. Sie könnten Begriffe und Darstellungen enthalten, die heute als diskriminierend oder unangemessen gelten. Die Eutiner Festspiele distanzieren sich daher ausdrücklich von solchen Inhalten. Auch die Erwähnung teils umstrittener Persönlichkeiten erfolgt ausschließlich im historischen Zusammenhang. Der digitale Rückblick soll Geschichte transparent machen und zur kritischen Auseinandersetzung mit Sprache, Haltung und Zeitgeschehen anregen. Wo erforderlich, ergänzen wir erläuternde Hinweise. Hinweise auf sachliche Fehler oder notwendige Kontexte nehmen wir gerne unter entgegen.