
Die Handlung
1. Akt
Der Waffenschmied ist in seiner bunten Handlung eine „komische Oper“. Graf von Liebenau liebt Marie, die schöne Tochter des Wormser Waffenschmiedes und – Viehdoktors Hans Stadinger. Er weiß, dass der Meister, der aus seiner Lebenserfahrung allen Rittern grollt, sie ihm verweigern wird. Um sie dennoch, notfalls mit Gewalt, zu gewinnen, ist er mit seinem Knappen Georg als Geselle Konrad in Stadingers Werkstatt eingetreten und hat Mariens Liebe gewonnen.
Aber er will ihre Treue auf die Probe stellen und wirbt nun als Graf Liebenau um sie. („Gern geb ich Glanz und Reichtum hin“). Irmentraut, Mariens „maulfertige“ Erzieherin, redet ihr zu, statt den Gesellen den Ritter zu wählen, aber ohne Erfolg. In einer sehr verzwickten Szene tritt nun der einfältige schwäbische Ritter Adelhof mit seltsamen Heiratsplänen auf, eingeführt durch den Gastwirt Brenner, Stadingers Schwager.
2. Akt
Im 2. Akt ist aus dem Grafen Liebenau wieder der Geselle Konrad geworden. Seine und Mariens Liebesszene wird durch Irmentraut gestört. Wieder platzt in eine bunte Verwirrung der ungeschickte Adelhof herein. Er will nun Marie mit Georg verheiraten, was dem Meister schon recht ist, um allerhand üblem Gerede ein Ende zu machen.
Auf Stadingers Weinberg wird das 25-jährige Meisterjubiläum lustig gefeiert. Da kommt die Nachricht, Marie sei überfallen, geraubt, aber von dem Gesellen Konrad glücklich gerettet worden.
3. Akt
Stadinger ist misstrauisch und verlangt im 3. Akt Aufklärung. Aber Liebenau will nun gewaltsam seinen Willen durchsetzen. Sein Zug gegen Worms wird angekündigt, und der Rat der Stadt befiehlt Stadinger, nachzugeben. Endlich willigt er ein („Auch ich war ein Jüngling mit lockigem Haar“).
Festliche Trauung: Stadinger erkennt erfreut, dass Liebenau und Konrad eine und dieselbe Person sind. Festlicher Ausklang: Nochmals: „Gern geb ich Glanz und Reichtum hin für dich und deine Liebe.“
Albert Lortzing
Albert Lortzing wurde 1801 in Berlin als Schaupielerkind geboren. Er führte als Schauspieler, Dichter, Sänger, Komponist und Dirigent ein unruhvolles Wanderleben. Sein „ Waffenschmied“ wurde zuerst 1846 in Wien aufgeführt, wo er Kapellmeister des „Theaters an der Wien“ war. Im Jahre 1850 an das neue „Friedrich – Wilhelmstädtische Theater“ in Berlin berufen, starb er dort schon Anfang 1851 in wirtschaftlich engen Verhältnissen, enttäuscht von dem geringen Erfolg seiner Werke. Erst nach seinem Tode fanden sie die ihnen gebührende Anerkennung.
Informationen
Komische Oper in drei Akten
Komponist: Albert Lortzing
Librettist: Albert Lortzing
Uraufführung: 31. Mai 1846
Ort: Wien
Spielstätte: Theater an der Wien
Hinweis: Die historischen Texte und Abbildungen dieser Rückschau (bis in die 1950er Jahre) stammen aus den jeweiligen Programmheften und Fotosammlungen und spiegeln ihre Zeit. Sie könnten Begriffe und Darstellungen enthalten, die heute als diskriminierend oder unangemessen gelten. Die Eutiner Festspiele distanzieren sich daher ausdrücklich von solchen Inhalten. Auch die Erwähnung teils umstrittener Persönlichkeiten erfolgt ausschließlich im historischen Zusammenhang. Der digitale Rückblick soll Geschichte transparent machen und zur kritischen Auseinandersetzung mit Sprache, Haltung und Zeitgeschehen anregen. Wo erforderlich, ergänzen wir erläuternde Hinweise. Hinweise auf sachliche Fehler oder notwendige Kontexte nehmen wir gerne unter info@eutiner-festspiele.de entgegen.