Premiere für Spätvorstellung mit Lichteffekten
„Da gehen die Fantasien ab“, sagt Rolf Essers. Der Lichtdesigner ist zurzeit in seinem Element, darf er doch bei den Eutiner Festspielen für die Beleuchtung der ersten Spätvorstellung sorgen, die am 9. Juli um 22 Uhr geplant ist. Und welches Stück könnte noch besser mit Lichteffekten zur Geltung gebracht werden als „Ein Käfig voller Narren“?
Denn im Dunkeln soll die glamouröse Aufführung erst so richtig zur Geltung kommen. „Wenn alles hell ist, ist der Zuschauer nicht so fokussiert“, erklärt Essers. Was ist gerade wichtig auf der Bühne? Welche Mimik der Darsteller gilt es gerade im Blick zu haben? Mit Licht sei das am besten darzustellen, so Essers.
Viel sei inzwischen in die Technik investiert worden, sagt Regisseur Tobias Materna: „Die Festspiele haben kräftig nachgerüstet.“ In einem Theater sei die Beleuchtung allerdings einfacher zu realisieren, ergänzt Essers. In den Gebäuden bieten Zugstangen, Unterbühnen und Co. die nötigen Plattformen für die Lichteffekte. Doch auf einer Freilichtbühne, noch dazu während der hellen Sommermonate? „Da werde ich das Beste rauskratzen“, sagt Essers und ergänzt, dass er „viele Bonbons“ für die Premiere versteckt habe – also Effekte, die es bislang in Eutin nicht zu sehen gab. Doch wie die aussehen, wird noch nicht verraten. Nur soviel: „Es werden Ebenen mit Licht angesprochen, die sonst nicht auffallen“, sagt Regisseur Materna.
Für den Festspiele-Geschäftsführer ist die nächtliche Premiere ebenfalls etwas Besonderes. „Das Stück lebt von den Farben. Das Stück im Dunkeln sehen zu können, ist eine große Chance.“ Und für das Publikum kann es sich doppelt auszahlen: Wer mit einem typischen Accessoire zur Spätvorstellung kommt, erhält ein Glas Sekt, kündigt Herzog an.