Mark Benecke seziert Alfred Hitchcock
Der bekannte Pathologe Dr. Mark Benecke referierte im Rahmen der Hitchcockdays in der Opernscheune
Dr. Mark Benecke füllt mit seinen unterhaltsam-erschreckenden Vorträgen – zum Beispiel über „Insekten auf Leichen“ – problemlos große Hallen.
In Eutin sprach er am Mittwoch vor „nur“ 200 Besuchern – mehr sind in der Studiobühne der Opernscheune nicht zugelassen – über ein speziell für die Eutiner Hitchcock-Days aufgegriffenes Thema: „Mark Benecke seziert Alfred Hitchcock“. Der Experte verglich Mordszenen aus Hitchcock-Klassikern wie „Psycho“ oder „Frenzy“ mit der meist noch viel brutaleren Wirklichkeit.
Es ging um Stichverletzungen, Strangulation, Leichenstarre und Mumifizierung. Vor den echten Leichenbildern hatte er zuvor gewarnt. Aus gutem Grund: Für den einen oder anderen Gast war die Realität tatsächlich eine Nummer zu heftig.
Vor Beginn und in der Pause signierte Mark Benecke die Bücher seiner Fans – und die standen regelrecht Schlange, manchmal mit drei, vier Büchern im Arm. Der 53-jährige Kölner hat bereits Dutzende Sachbücher, Romane und sogar Erklärbücher für Kinder geschrieben. Seine – an diesem Abend auch am gut sortierten Büchertisch der Buchhandlung Hoffmann angebotenen – Werke finden reißenden Absatz.
Auch wenn von Verbrechen – oder zumindest von den Methoden, mit denen auch Benecke zu deren Aufklärung beiträgt – eine gewisse Faszination ausgeht, macht der Experte doch keinen Hehl aus seiner Haltung dazu: Er verabscheut die Tötung von Menschen, ob nun Morde oder auch Hinrichtungen. Und auch die massenhafte Tötung von (Nutz-)Tieren ist ein gesellschaftlicher Missstand, gegen den er sich engagiert. Benecke lebt vegan.