Grandioser Abend mit der Weidezaunband
Publikum und Musiker genossen gleichermaßen einen außergewöhnliches Konzert ohne jede elektronische Verstärkung
Grandios, sagenhaft und fantastisch waren Kommentare aus dem begeisterten Publikum zu einem Konzert der Weidezaunband am Freitag, 7. Juli 2023, in der Eutiner Opernscheune.
In der ausverkauften Studiobühne zelebrierten fünf Musiker aus dem kleinen Rixdorf einen höchst unterhaltsamen und vergnüglichen Abend. Sowohl für Gesang als auch Instrumente gab es keine elektronische Verstärkung, alles war „unplugged“ im wahren Sinne des Wortes. Die Studiobühne bewies dabei erneut ihre herausragenden akustischen Qualitäten.
Mehr als zwei Stunden präsentierte das Quintett eine breite Palette an Folk-, Rock- und Popsongs, eingängige Melodien wie schwungwolle Rhythmen, von Pop-Hits über Rock-Balladen bis zu eigenen Kompositionen. Zum Schluss stand das ganze Publikum, klatschte im Takt und bat mit Nachdruck um Zugaben, bevor der Abend mit dem Titel „Long Slow Goodbye“ von „Queen of the Stone Age“ ausklang.
Ein Kalauer mit Folgen
Die selbst arrangierten Stücke trug das Quintett mit einer Fülle unterschiedlicher Instrumente vor, ergänzt durch hochwertigen Gesang und manchmal sogar fünfstimmige Partien. Die Moderation bestand aus launigen Ansagen und reichlich Kalauern. Ein Hinweis der Musiker über die Künstlergarderobe in der Opernscheune, zu deren guter Ausstattung auch eine Schuhputzmaschine zählt, sollte Konsequenzen haben.
Zum Schluss des Konzertes kam Falk Herzog, Geschäftsführer der Eutiner Festspiele, mit einem Geschenk auf die Bühne: Üblich seien ja Blumen, aber die Weidezaunband dürfe die Schuhputzmaschine aus der Garderobe mitnehmen, sagte Herzog, ergänzt mit dem Hinweis: „In Rixdorf ist die vermutlich sinnvoller als in Eutin.“ Außerdem verband Herzog mit dem Geschenk die vom applaudierenden Publikum unterstützte Erwartung an die Musiker, wieder bei den Eutiner Festspielen aufzutreten.
Die fünf Rixdorfer, die seit 17 Jahren gemeinsam musizieren, haben den Abend mindestens genauso genossen wie das Publikum: „Das war auch ein Fest für uns“, sagte Florian Zurheide. Und Christof Peters schildert in Hinsicht auf die Akustik der Studiobühne: „Ich habe bei Auftritten noch nie die Gitarre von Reinhardt gehört, sondern musste immer gucken, wie weit er ist, heute habe ich ihn komplett gehört.“ Christof Peters sitzt auf der Bühne am weitesten von Reinhardt Zielonka entfernt.
Außergewöhnliche Zusammensetzung
Wie die Musik, so außergewöhnlich ist die Zusammensetzung der Weidezaunband. Reinhard Zielonka ist von Beruf Foto-Grafik-Designer und spielt unter anderem Gitarre, Banjo und Dudelsack, Sönke Timm ist Tonmeister am Theater, spielt zwölfsaitige Gitarre und akustische Bassgitarre, Florian Zurheide ist Dozent und Ausbilder für Pflegeberufe, er spielt Trijon, Bass und Gitarre, Michael Hesse, von Beruf Pressesprecher, schlägt die Saiten von Gitarre, Bass und Mandoline an, und Christof Peters, Orgelbauer und freischaffender Unterhaltungskünstler, beherrscht etwa ein Dutzend verschiedene Instrumente.