Für den Bau der Tribüne kommt Beton im Minutentakt
Gute Nachrichten von der Baustelle: Die Arbeiten liegen vor dem Zeitplan
Die Betonmischer fahren im Minutentakt. 38 sind insgesamt im Einsatz, um die 324 Kubikmeter Beton für den ersten Bauabschnitt der neuen Festspiele-Tribüne im Schlossgarten von Malente nach Eutin zu fahren. Binnen zwölf Stunden soll so eine Fläche von insgesamt 478 Quadratmetern fertig betoniert werden.
„Ich habe mich noch nie so über Beton gefreut“, sagt Bürgermeister Sven Radestock (Grüne) beim Besuch der Baustelle. Auch das Wetter sei deutlich besser als angesagt, so Projektleiter Per Schmidt. „Es ist ideal. Wenn es zu heiß ist, trocknet der Beton zu schnell und es gibt Risse. Wenn es zu nass ist, braucht das Aushärten zu lange“, erklärt Schmidt, der das Projekt im Bauamt leitet.
Es muss schnell gehen
Wenn die Betonmischer rückwärts bis zur Betonpumpe fahren, heißt es schnell sein: Rutsche des Mischers passend zum Einlass der Pumpe festschrauben. Das übernimmt der Vorarbeiter selbst. Dann sprintet er zum Schlauch der Pumpe auf das eingeschalte Eisengeflecht und verteilt so Meter für Meter den Beton auf der Bewehrung. Unter und neben ihm sind Kollegen an sogenannten „Rüttlern“ im Einsatz.
„Sie sorgen dafür, dass sich der Beton optimal überall und lückenfrei verteilt“, erklärt Schmidt. Ist der eine Betonmischer leer, kommt auch gleich der nächste. Das sei wichtig für die Trocknung und Verbindung des Materials.
Beton ist unterschiedlich dick
Die Muschelform aus Beton ist im Durchschnitt 38 Zentimeter dick, „deutlich dicker zu Beginn und in der Mitte, da sind es 80 Zentimeter, die nach oben immer schmaler werden“, sagt Ludger Hüttenmüller, bauleitender Architekt. „Sollte es regnen, wird eine Zusatzmischung zum Beton gegeben, die ihn trotzdem aushärten lässt“, sagt Schmidt. „Bis der Starkregen kommt, sind wir hoffentlich fertig“, hofft Ludger Hüttenmüller. Am Ende wird die betonierte Fläche mit Folien abgedeckt, damit diese in Ruhe aushärten könne.
Und wie stellen die Profis vor Ort fest, wann der Beton so hart ist, dass ausgeschalt werden kann? „Es gibt einen Musterwürfel, der mit demselben Material gegossen wird. Aus dem werden Proben gezogen und ins Labor geschickt“, erklärt Hüttenmüller. Außerdem gebe es vor Ort noch weitere Techniken zur Feuchtigkeitsmessung.
Das mittlere Stück kommt zuletzt
Nach dem linken Tribünenteil soll dann erst das rechte gegossen werden, das mittlere Stück zuletzt, sonst sei kein Platz, um auszuschalen und weiterzuarbeiten. Denn ist die Muschelform erst einmal gegossen, folgen weitere Betonierarbeiten für die Teile, auf die die etwa 1000 Stufen später montiert werden können. Einen Monat etwa sei für die Betonierarbeiten geplant – je nach Witterung. Im November oder spätestens Dezember seien die Arbeiten so weit fortgeschritten, dass die Stufen auch darauf montiert werden könnten.
Wie teuer werden Sitze und Metallgeländer?
Für die Sitze und das Metallgeländer soll der Auftrag im nächsten Bauausschuss vergeben werden. Zu konkreter Verteuerung wollte sich Schmidt auf Nachfrage noch nicht äußern, nur so viel: „Wir sind froh, dass wir für alle Gewerke Angebote bekommen haben.“