Florian Hacke: Was man darf und was man sollte
Ein unterhaltsamer Abend über neue Befindlichkeiten, Meinungsfreiheit und Moral
Die Meinungsfreiheit ist bedroht. Das ist in jüngster Zeit oft zu hören. Und es ist paradox: Nur wo Meinungsfreiheit herrscht, kann man öffentlich und ungestraft diese Behauptung aufstellen, die sich damit im gleichen Atemzug als falsch herausstellt.
„Nichts darf man mehr!1“ nannte Florian Hacke sein Comedy-Programm, das er einem sehr aufmerksamen Publikum in der ausverkauften Studiobühne der Opernscheune vortrug.
Im Plauderton und unaufgeregt schildert er seine im Alltag erworbenen Erkenntnisse, schont dabei keine Verwandten, stellt entlarvende, oft auch bissige Fragen und sagt manchmal überraschend einfache Wahrheiten.
Köstlicher trockener Humor
Er pflegt einen köstlich trockenen Humor. Und sein großes Kapital ist seine Stimme, gepaart mit Schauspielkunst und dem mit diversen Preisen bedachten Talent im Poetry Slam.
Und wie konnte es anders sein? Florian Hacke kommt am Ende eines kurzweiligen Abends klar zu Schluss, dass man durchaus immer noch viel sagen darf. Sehr viel sogar. Man muss es aber nicht. Und man sollte es auch nicht, wenn man eine Funken Anstand und Moral besitzt. Das Publikum ist musste er offensichtlich nicht überzeugen, es vermittelte mit seinem Applaus den Eindruck, dass es mit Florian Hackes Philosophie sehr einverstanden war.