Eutiner Festspiele: Kraftakt gelungen
Der Kraftakt, die 70. Spielzeit unter Corona-Bedingungen einladend zu gestalten, sei insgesamt gut gelungen, sagte er am Sonnabend (4. September) vor der Presse in Eutin.
„Wir sind absolut zufrieden, dass wir trotz der sehr schwierigen Umstände alle Veranstaltungen gut über die Bühne gebracht haben. Dass unser Programm bei Besuchern und Kritik so überragend positiven Anklang gefunden hat, darf alle Mitwirkenden bei den Festspielen, vom Orchesterchef bis zum Ordnerpersonal, auch ein bisschen stolz machen. Ich bin jedenfalls allen Beteiligten in unserem Team sehr dankbar für ihren enormen Einsatz“, betonte Herzog.
Nach seinen Angaben sind für die 32 Veranstaltungen auf der Seebühne rund 26.000 von insgesamt 30.200 möglichen Karten verkauft worden. Die durchschnittliche Auslastung beträgt damit 86 Prozent, in jüngster Zeit ein Spitzenergebnis für die Eutiner Festspiele. Dabei liegen das Musical „Cabaret“ und die Oper „La Bohème“ gleichauf mit jeweils 90 Prozent Auslastung.
Besonders gefreut hat man sich bei den Festspielen, dass gleich acht Aufführungen des Musicals, drei der Oper sowie die Gastspiele von Max Raabe, aber auch das neue Jazz-Angebot ‚In the mood‘ und ein Termin von ‚Eutin singt‘ ausverkauft waren. „Diese Programmvielfalt mit Musical, Oper und Konzerten für jeden Musikgeschmack ist sehr gut angenommen worden. Diesen mehrgleisigen Weg gehen wir konsequent weiter“, sagte der Geschäftsführer.
Anerkennend äußerte er sich über die Disziplin, mit der das Ensemble und der Großteil der Besucher die Corona-Auflagen mitgetragen hätten. Vom 26. Mai bis zum Saisonfinale habe es exakt 3128 Schnelltests und 43 PCR-Tests bei den Mitwirkenden in der Opernscheune gegeben – allesamt mit negativem Ergebnis. „Wir sind froh, dass alle die teilweise doch sehr lästigen Regeln befolgt haben. Bis heute ist uns kein einziger Corona-Fall in Zusammenhang mit den Festspielen bekannt worden“, sagte Herzog.
In seiner Saisonbilanz hob er hervor, dass bei aller Zufriedenheit mit der positiven Publikumsresonanz die außergewöhnlichen Spielbedingungen nicht vergessen werden dürften. So habe die Tribüne nur knapp zur Hälfte belegt werden dürfen, was die Festspiele mit äußerster Kostendisziplin beantwortet hätten. Zugleich hätten die staatlichen Fördermittel zur Abfederung der Corona-Einschränkungen maßgeblich dazu beigetragen, rote Zahlen zu vermeiden. „Die letzten Abrechnungen stehen noch aus, aber ich bin zuversichtlich, dass wir am Ende eine schwarze Null schreiben werden“, sagte Herzog.
Dieses Ergebnis sei besonders erfreulich, da die Entscheidung, trotz der Corona-Probleme die 70. Spielzeit zu wagen, erst im Mai getroffen worden sei. Herzog: „Wir hatten also nur ein paar Wochen Zeit, den Kartenverkauf und den Spielbetrieb konkret vorzubereiten. Umso höher ist die Leistung unseres gesamten Teams zu bewerten. Allerdings sehen wir selbstkritisch ein, dass organisatorisch im Kundenverkehr nicht alles problemlos gelaufen ist. Es ist eben nicht einfach, wechselnde Corona-Auflagen für den Ticketverkauf reibungslos umzusetzen.“
Daher werde man für den Vorverkauf zur Saison 2022 zunächst die politische Entwicklung im Herbst abwarten. Auf dem Spielplan im nächsten Sommer stehen das Musical „Ein Käfig voller Narren“ und die Oper „Madama Butterfly“. In der Opernscheune macht man jetzt erst einmal vom 13. bis 26. September Betriebsferien.