Die Telefone klingeln pausenlos
„Die Telefone klingeln pausenlos, am Montag (3. Mai) brach unsere Telefonanlage unter dem riesigen Ansturm mehrmals zusammen. Aber darüber hat sich niemand beschwert. Alle Anrufer klingen froh, dass es eine realistische Chance gibt, im Sommer auf der Seebühne Musiktheater live zu sehen“, sagt Geschäftsführer Falk Herzog. Seine erste Zwischenbilanz: Seit offizieller Öffnung der Wunschliste am Montag sind binnen 24 Stunden bei den Festspielen rund 4000 Kartenanforderungen eingegangen. In Vor-Corona-Zeiten wäre damit innerhalb eines Tages schon eine Auslastung von 10 Prozent für die 21 Veranstaltungen dieses Sommers erreicht worden – einen solch gewaltigen Ansturm in kurzer Zeit gab es in der Opernscheune noch nie.
In der Nachfrage dominiert aktuell das Musical „Cabaret“, doch auch die Oper „La Bohème“ hat einen großen Fanclub. Und die neue Veranstaltung „Eutin singt“ ist schon jetzt auf dem besten Weg, ebenfalls ein Renner zu werden. Die Mehrzahl der Kartenwünsche wird online gestellt. Herzog: „Es zahlt sich aus, dass wir den Vertrieb über den Webshop auf unserer Homepage kontinuierlich ausgebaut haben. Das ist einfach der bequemste Weg für viele Kunden, in aller Ruhe selbst die Platzwünsche einzugeben.“ Aber auch auf telefonischem Weg kommen viele Anfragen. Vier Mitarbeiterinnen der Festspiele sind in der Konzertkasse und im Homeoffice nahezu pausenlos in Kundengesprächen.
Ulrike Horstmann, Leiterin der Konzertkasse, ist begeistert von der Resonanz; „Unsere Kunden sind klasse. Alle reagieren voller Verständnis auf die Warteschlange am Telefon, alle freuen sich auf den Besuch bei den Festspielen. Die meisten rechnen fest damit, bis dahin geimpft zu sein.“ Aus den jetzt registrierten Kartenwünschen sollen ab 1. Juni feste Buchungen werden. Wie das konkret von statten geht, ist noch offen. Geschäftsführer Herzog: „Wir warten händeringend auf die Vorgaben der Landesregierung für Veranstaltungen im Sommer unter freiem Himmel. Erst dann wissen wir, wie viele Besucher bei einer Aufführung zulässig sind, in welchen Abständen sie sitzen dürfen und wie das Verfahren mit Test- oder Impfnachweisen laufen soll.“
Damit es am Ende keine Enttäuschungen für die Wunschanmeldungen gibt, haben die Festspiele vorerst für jede Veranstaltung 600 Plätze als interne Kapazitätsgrenze festgelegt. Aber natürlich ist die Erwartung groß, dass man im Juli und August deutlich mehr Besucher zu den Aufführungen empfangen darf. Die Seebühne fasst unter normalen Bedingungen 1886 Zuschauer.