Cabaret in Eutin: Spritzig-frivol mit Chateaux Behnk
Eutin. So knapp bekleidet wird auf der Freilichtbühne der Eutiner Festspiele im Schlossgarten selten gesungen und getanzt. Was Wunder, geht dort doch in dieser Spielzeit ein Stück über die Bühne, das zur Jahreswende 1929/30 im frivolen Berliner Kit-Kat-Club spielt. Für das Musical Cabaret haben Regisseur Tobias Materna und Co-Regisseur Vanni Viscusi eine frech-fröhliche Inszenierung mit leicht düsteren Untertönen auf die Bühne gebracht. Ein Spaß für alle Zuschauer und eine klassische Liebestragödie, eingepackt in mitreißende Musik und Tanzszenen.
Bei 28 Grad im Schatten Silvester-Feeling auf die Bühne zu bringen, ist ein Kunststück. Doch die Inszenierung lässt bald vergessen, dass die Geschichte im Winter spielt. Zumal es in der Silvester-Szene eine Überraschung gibt, nicht nur für das Publikum, sondern auch für Eutins Bürgermeister Karsten Behnk (parteilos). Eine überdimensionale, aufblasbare Sektflasche der Marke Chateaux Behnk Eutin spielt eine Rolle. Dazu ein Konfetti-Regen, und fertig ist die Silvesterparty. In beinahe jeder Aufführung der Festspiele werden lokale Bezüge versteckt. Andere Ehrengäste der Premiere müssen nicht damit rechnen, im Kit-Kat-Club vorzukommen. Erwartet werden Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) und Wirtschafts- und Tourismusminister Bernd Buchholz (FDP). Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) wird sich voraussichtlich die zweite Premiere der Spielzeit, die der Oper La Bohéme am 30. Juli, ansehen.
Die Festspiele stehen im Zeichen von Corona, es wird keine Premierenfeier und auch sonst keine gesellschaftlichen Termine geben. Von den knapp 1900 Zuschauerplätzen kann nur die Hälfte verkauft werden. Alle Tickets bekommen empfohlene Einlasszeiten, beim Besuch sollen ein Impfnachweis, ein tagesaktueller Test oder ein ärztliches Genesungs-Attest vorliegen. Karten gibt es bei der Tourist-Info am Marktplatz (Telefon 045 21/800 10) oder online (www.eutiner-festspiele.de).