Künstler danken den Festspielen
„Wow, das ist ja der Wahnsinn! Ein großes Geschenk gerade in diesen Tagen, was ich unglaublich schätze. Danke, danke, danke!“, meldete sich beispielsweise Musicalstar Patricia Hodell aus Zürich.
Derart erfreut reagierte sie, die 2019 im Musical „Kiss me, Kate“ als Hauptdarstellerin auf der Seebühne brilliert hatte und auch 2020 für „Ein Käfig voller Narren“ gebucht war, auf eine unerwartete Geldüberweisung der Eutiner Festspiele. Dazu erklärte Geschäftsführer Falk Herzog: „Wir haben jetzt, wie versprochen, an die Künstler die Einnahmen aus dem Verkauf von Gesichtsmasken aus unserer Schneiderei verteilt. Das Geld ging an gut zwei Dutzend Sängerinnen und Sänger, die eigentlich im Sommer 2020 bei uns in Musical und Oper hätten auftreten sollen. In der Regel haben wir nach Abklärung aller Steuerfragen jeweils 400 Euro an die Betreffenden überweisen können.“
Patricia Hodell machte 2019 bei den Eutiner Festspielen in der Hauptrolle als Kate Furore auf der Seebühne.
Insgesamt 10.000 Euro kamen durch den Verkauf der Mund-Nasen-Bedeckungen zusammen, ergänzt durch ausdrücklich als Künstlerhilfe deklarierte Spenden von privat. Nach der Corona-bedingten Absage der Spielzeit 2020 hatten, wie berichtet, die Mitarbeiterinnen der Schneiderwerkstatt in der Opernscheune über 1000 Gesichtsmasken genäht, die als Produkt der Festspiele in Eutin zum Kauf angeboten worden waren.
Neben dieser eigenen Aktion zur Unterstützung der Künstler hatten sich die Festspiele besonders dafür eingesetzt, in den staatlichen Kultur-Hilfsprogrammen auch Entschädigungen für entgangene Gagen zu mobilisieren. „Wir sind dem Land überaus dankbar, dass unser Ensemble nach der Saisonabsage finanziell nicht völlig leer ausgegangen ist. Die meisten unserer Vertragskünstler haben so immerhin gut die Hälfte der Gage erhalten, die sie ohne Corona bei den Festspielen regulär verdient hätten“, sagte Falk Herzog.
Für die Saison 2021 sind nach seinen Worten die Planungen im vollen Gang, allerdings noch stets von einem bangen Blick auf die Corona-Entwicklung begleitet. „Wir haben die Gesangsrollen für "Cabaret" und "La Bohème" schon fast vollständig besetzt und sind in den Schlussberatungen für den Bühnenbau, der im Februar beginnen soll. Den Kartenvorverkauf werden wir aber erst dann starten, wenn absehbar ist, ob im Sommer überhaupt gespielt werden darf und wenn ja, unter welchen Bedingungen. Realistisch betrachtet rechne ich nicht vor April damit“, sagte Herzog. Die Planungen der Festspiele gehen bisher davon aus, bei einer Spielgenehmigung für die Seebühne nur ein Drittel der Tribünenplätze belegen zu dürfen.