300 Parkplätze fehlen für die Baugenehmigung der neuen Tribüne
Wo sollen die Besucher der Eutiner Festspiele parken? „Irgendwo im Stadtgebiet“ reicht dem Kreis Ostholstein nicht.
Es ist laut Bauamtsleiter Oliver Bauch das letzte rechtliche Problem, das die Stadt von der Baugenehmigung des Kreises für die Tribüne der Festspiele trennt. Laut selbst beschlossener Stellplatzsatzung der Stadt muss Eutin mindestens 293 Parkplätze für Autos, davon zehn barrierefreie, 74 für Fahrräder und einen Busparkplatz nachweisen.
Doch das ist auf dem Gelände der Festspiele nicht möglich. Und auch die bisherige Antwort, dass es im Stadtgebiet 463 kostenfreie Parkplätze gebe, viele davon im nahen Umfeld der Festspiele, genüge dem Kreis Ostholstein bei der aktuellen Baugenehmigung nicht.
„Wir müssten das konkret mit Baulasten auf vorhandenen Stellplätzen nachweisen. Doch davon raten wir ab“, sagte Bauch. Denn dann wären die Stellplätze belegt mit dieser Nutzung und könnten bei Planungen anderer Kultureinrichtungen wie den Schlossterrassen oder temporären Veranstaltungen Probleme bereiten.
Dringende Entscheidung im Ausschuss
Stattdessen bat Bauch per Dringlichkeitsantrag die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses Donnerstagabend um eine „Befreiung aus der Stellplatzsatzung und die Verringerung der erforderlichen Stellplätze auf zehn barrierefreie Parkplätze“ zu reduzieren. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Wohl nicht nur, weil die Mitglieder des Bauausschusses tags zuvor intensiv über die Zukunft der Festspiele mit Blick auf das einzige vorliegende Angebot für den Betonrohbau diskutierten.
Zahlreiche kostenlose Parkplätze nach 16 Uhr im Stadtgebiet
Die Verwaltung hatte mit einer Auflistung aller 1295 Parkflächen Eutins deutlich gemacht, dass es bislang im Stadtgebiet ausreichend Parkplätze für die Besucher der Eutiner Festspiele gegeben habe. Außerdem finde die Mehrzahl der 35 Veranstaltungen pro Jahr bislang fast ausschließlich außerhalb des "Bewirtschaftungszeitraumes" statt, also den Ladenöffnungszeitren.
Zudem habe der Kreis Ostholstein über eine privatrechtliche Vereinbarung die kostenfreie Nutzung seiner Parkplätze am Riemannhaus und gegenüber der Kreisverwaltung nach 15 Uhr ermöglicht. Nach 16 Uhr müsse aktuell in Eutin auf den rund 700 kostenpflichtigen Parkplätzen keine Parkgebühr mehr gezahlt werden, sodass diese ebenfalls zur Verfügung stünden.
2000 Gäste pro Veranstaltung möglich
„Sollten zeitgleich in Eutin andere Veranstaltungen stattfinden, bedarf es organisatorischer Lösungen“, schreibt die Stadt in der Vorlage. Dies werde als unproblematisch erachtet. Außerdem sei durch die neue Tribüne kein erhöhtes Gästeaufkommen zu erwarten, heißt es weiter, da die Sitzplatzzahl mit rund 2000 nahezu unverändert bleiben werde.