Matthias Gerschwitz: „Tü-Tü und Zack-Zack“

Zwei fast vergessene Künstler-Karrieren

Sie waren keine großen Stars, aber zwei geniale Schauspieler und Kabarettisten: Wilhelm Bendow und Hubert von Meyerinck haben reichlich Spuren hinterlassen, sind aber heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Dem setzt der Berliner Autor Matthias Gerschwitz sein neues Buch „Tü-Tü und Zack-Zack“ entgegen, das er multimedial präsentiert.

Matthias Gerschwitz: „Tü-Tü und Zack-Zack“ – Zwei fast vergessene Künstler-Karrieren

Mit dem Musical »Cabaret« warfen die Eutiner Festspiele 2021 einen Blick auf die Schnittstelle zwischen Weimarer Republik und Nationalsozialismus. Matthias Gerschwitz, der unseren Besuchern mit seinen lesenswerten Texten im Programmheft die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe aufzeigte, hat sich des Themas noch einmal angenommen und die Künstlerkarrieren zweier fast vergessener Schauspieler und Kabarettisten jener Zeit aufbereitet.

An Hubert von Meyerinck (1896 – 1971) erinnert man sich vielleicht in Verbindung mit Filmen wie „Das Wirtshaus im Spessart“, „Ein Mann geht durch die Wand“ oder „Eins Zwei Drei“. Aber wer war Wilhelm Bendow (1884 – 1950)? Der Name mag nicht mehr geläufig sein, aber spätestens bei „Ja, wo laufen sie denn?“ und „Aaaach, ist der Rasen schön grün …“ kommt die Erinnerung. Loriot hat den berühmten Cartoons mit seinen Knollennasenmännchen 1972 gezeichnet, aber der Sketch stammt aus dem Jahr 1925.  Loriot griff auf die Tonspur zurück, die Wilhelm Bendow und Franz-Otto Krüger 1946 aufgenommen hatten.

Bendow und Meyerinck lernten das Handwerk der Schauspielkunst bei der Theaterlegende Max Reinhardt und bewährten sich im Theater und im Kabarett, in der Operette und auf der Leinwand. Beide standen auf denselben Bühnen, zuweilen auch gemeinsam. Beide waren wegen ihres Humors, ihrer Komik, ihren Persiflagen und ihrem Witz, aber auch ihrer unbestrittenen Professionalität Lieblinge des Publikums und haben im kulturellen Trubel mehr als nur verwehte Spuren hinterlassen.

Beide können als queere Ikonen gelten, weil sie selbstbewusst und selbstbestimmt, wenn auch unterschiedlich offen, mit ihrer sexuellen Orientierung umgingen – zu einer Zeit, in der Strafe oder sogar das KZ drohten. Erstaunlich: Auch wenn das NS-Regime sie argwöhnisch beobachtete, hielten die obersten Vertreter des Dritten Reichs beide trotzdem für »gottbegnadet«.

Matthias Gerschwitz schreibt seit 2018 informative und hintergründige Texte für die Programmhefte der Eutiner Festspiele. Er arbeitete einige Jahre lang für die Bavaria Film-Pressestelle und in gleicher Funktion für den Deutschen Filmpreis. In der Eutiner Opernscheune präsentiert er das künstlerische Schaffen von Bendow und Meyerinck und ihre Zeit als spannende Collage mit Filmausschnitten, Tondokumenten, Fotos und zeitgenössischen Texten. Zum Ausklang steht der Autor für Gespräche zur Verfügung, natürlich auf Wunsch auch für das Signieren seines Buches, das vor Ort erworben werden kann.

Mehr erfahren Sie unter www.matthias-gerschwitz.de. Außerdem gibt es zu dem neuen Buch und seiner Präsentation ein kurzes Video auf Youtube.    

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