Zeitplan für Tribünenbau durch Winterwetter nicht gefährdet
Schnee und Frost ändern die Abläufe, aber die Arbeiten gehen ungebremst weiter
Schnee rieselt auf die Stufen der neuen Tribüne für die Eutiner Festspiele. Bauarbeiter sind aktuell nicht auf dem Foto der Webcam zu sehen – aber sie sind da, arbeiten nur im Inneren, wie Stadtsprecherin Kerstin Stein-Schmidt auf Nachfrage sagt.
„Wir sind gut im Zeitplan“, lautete die Antwort aus dem Bauamt in Sachen Neubau für die Festspiele-Tribüne - bevor der Wintereinbruch vergangene Woche kam. Schnee und Frost sorgen dann doch für eine andere Reihenfolge als geplant.
Beton härtet auch bei Minustemperaturen
Für den Beton sei der Wintereinbruch kein Problem, so die Stadtsprecherin nach Rücksprache mit Bauleitern und Bauamt: „Es handelt sich um langsam aushärtenden Beton, der auch bei Minustemperaturen gut funktioniert.“ Um zu wissen, wann der Beton in den einzelnen Abschnitten fest genug für den Beginn der Ausschalung ist, werden eigens zur Beobachtung gegossene Betonwürfel regelmäßig beprobt.
Betonarbeiten waren vor Wintereinbruch fertig
Eine Woche vor dem ersten Schnee war die komplette Tribüne fertigbetoniert worden, einzig der Beltwalk entlang dem gesamten Rand der Tribüne als begehbarer Außenbereich muss noch betoniert werden. Das wird aber erst etwas, wenn es wieder schnee- und frostfrei ist, wie Stein-Schmidt sagt. Denn bei diesem Wetter komme weder der Laster mit den Stufenelementen, noch der Betonmischer auf die Baustelle gefahren.
Ständig werden Proben genommen
Das Augenmerk der Architekten und Bauingenieure liege jetzt auf der Aushärtung des schon gegossenen Betons. „Ständig werden Proben genommen, um die Beschaffenheit und Festigkeit zu prüfen. Erst wenn der Beton komplett ausgehärtet ist und seine finale Form angenommen hat, kann auch die sogenannte Schalung, die provisorische Außenhaut, entfernt werden“, erklärt Stadtsprecherin Kerstin Stein-Schmidt.
In den ersten beiden betonierten Abschnitten der Tribüne wurden die ersten der 1000 Fertigteile, die später als Treppenaufgänge und Sitzstufen für Stühle dienen, verlegt. Der Kleber, so Stein-Schmidt, sei auch bei Minustemperaturen verwendbar.
Innenarbeiten wurden vorgezogen
Doch als der Schnee zu den frostigen Temperaturen dazu kam, gab es keinen Stufen-Nachschub, „weil die Lkw die Baustelle bei dem Wetter schlecht erreichen können“. Also seien die Arbeiten unter die Tribüne verschoben worden.
„Für den Zeitplan spielt das aber keine Rolle, auch im Inneren gibt es genug zu tun“, sagt Stein-Schmidt. Darauf werde jetzt der Fokus gelegt. Mauerbau und Kabelverlegung könnten auch bei diesen Temperaturen stattfinden, so Stein-Schmidt.
Neuer Orchestergraben soll ab Januar entstehen
Ziel sei es, alle Stufen bis zur Weihnachtspause montiert zu haben, denn ab 2. Januar sollen die Arbeiten am Orchestergraben losgehen. Dafür müsse der Bereich freigeräumt sein. Das schwere Gerät soll laut Stein-Schmidt direkt nach Weihnachten, am 27. Dezember, auf der Baustelle ankommen.
Ist der Orchestergraben fertig, wird am Bühnenhügel gearbeitet. Die Sitze sollen erst 2024, kurz vor Fertigstellung montiert werden. Die Eröffnungsfeier der Tribüne ist für den 28. Juni 2024 geplant.