
Eutiner Festspiele: Publikum ist nach Premiere völlig aus dem Häuschen
Einzig eine junge Frau bemitleidete im OHA-Gespräch den ermordeten Toni. Dessen Schicksal sei sehr traurig, das habe er „wirklich nicht verdient“. Andererseits hätte für ein harmonischeres Ende die Geschichte des Musials umgeschrieben werden müssen. Wie sähe „Romeo und Julia“ mit einem glücklichen Ende wohl aus?
Ein vielmündiges Meinungsbild war von einhelliger Begeisterung gezeichnet. Insbesondere der mitreißende Tanz., die mitreißende Choreographie, die wunderbaren Stimmen sowie das tolle Orchester kamen bei den Besuchern besonders gut an. Kein Wunder also, dass bereits zur Pause das Meinungsbild einhellig ausfiel: So äußerte sich der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günter (CDU), zugleich Schirmherr der Eutiner Festspiele, gegenüber dem OHA tief beeindruckt von der Vorstellung von „West Side Story“.
Günther: „Es hat Spaß gemacht, es macht Lust auf die zweite Hälfte, auch die Choreographie ist toll.“ Dies gelte auch für die Gestaltung, gesanglich sei das Gezeigte großartig gewesen. „Die Akteure können richtig stolz sein, es ist toll inszeniert, großer Respekt“, fuhr Günther fort. „Ich kann jedem nur einen Besuch der Eutiner Festspiele empfehlen.“ Auch die Kampfszenen hätten ihm sehr imponiert.
Ähnlicher Meinung waren auch zwei junge Geschwister: Die Auszubildende Lene Hable aus Kiel und ihre jüngere Schwester Nele, die Schülerin bei Eckernförde zur Schule geht, zeigten sich begeistert von der Premieren-Vorstellung von „West Side Story“ bei den Eutiner Festspielen. Die Schwestern sind eigenen Angaben zufolge durchaus erfahren in puncto Musicals und haben bereits unter anderem in Hamburg „Der König der Löwen“ sowie in Bochum „Starlight-Express“ gesehen.
In erster Linie fanden beide die Bühnengestaltung außergewöhnlich, „zusammen mit der Musik, die wirklich mitreißend ist und sehr gut umgesetzt wurde.“ Nele war hauptsächlich von den Akteuren begeistert: „Die Sänger sind super, auch die Choreos sind cool.“
Von einem Ehepaar aus Sieversdorf sprudelte es aus dem Mann, Wolf-Dieter Harke, regelrecht heraus, als er auf seine Meinung zu der Vorführung bei den Eutiner Festspielen angesprochen wurde. Er gab spontan ein geradezu fachmännisches Urteil ab: „Ich finde die Inszenierung von „West Side Story“ klasse und das Bühnenbild ist unheimlich schön gemacht, so lebendig.“ Das Bühnenbild sei toll in Szene gesetzt, „indem man daraus so viele kleine Facetten herausnimmt und so miteinander kombiniert. Und ich finde es auch so gut, dass die beiden Gruppen sehr deutlich voneinander getrennt sind und doch immer wieder zusammen verschmelzen, sich ordnen und strukturieren.“
Darüber hinaus zeigte er sich davon angetan, dass „so eine gewisse Gruppenzugehörigkeit deutlich geschaffen wird, dadurch, dass sich die Gruppen immer wieder zusammenstellen, während sie dann ineinander kämpfend verwickelt sind und doch zueinanderhalten. Das Strukturierte, das Wilde, das Leidenschaftliche und Hingebungsvolle: Das kommt schon gut auf die Bühne.“ Seine Frau Kirsten ergänzte, Marie und Toni hätten „beide eine sehr gute Stimme.“