Jens Wawrczeck
liest „Das Fenster zum Hof“
Alfred Hitchcock? Das ist ein Fall für Jens Wawrczeck. In bislang 18 Hörbüchern lässt der Hamburger Schauspieler, Sprecher und Sänger die Romane und Erzählungen, die Hitchcocks Meisterwerken zugrunde liegen, wieder lebendig werden. Einige davon serviert der Künstler in szenischen Lesungen als Bühnenprogramm unter dem Titel „Hitch und ich“. In der Opernscheune präsentiert er zusammen mit dem Saxophonisten Vincent Dombrowski eine Lesung aus „Das Fenster zum Hof“ von Cornell Woolrich.
Es muss Mord gewesen sein. Das glaubt zumindest Hal Jeffries, der wegen eines eingegipsten Beines zu Bewegungsunfähigkeit und Langeweile verdammt in seinem brütend heißen Hinterhof-Appartement festsitzt. In Ermangelung anderer Unterhaltung verlegt er sich aufs Beobachten. Der Blick in die Wohnungen gegenüber ist wie Kino. Auf dem Programm stehen Slapstik, Drama – und eben Mord. Gesehen hat Jeff das Verbrechen zwar nicht. Beweise liegen schon gar nicht vor. Aber wo war plötzlich die bettlägerige Frau aus der vierten Etage? Und war das Verhalten ihres Mannes nicht äußerst seltsam? Jeff geht der Sache auf den Grund – und begibt sich dabei selbst in Gefahr ...
Die Kurzgeschichte veröffentlichte der New Yorker Krimi-Autor Cornell Woolrich (1903-1968) im Jahr 1942 unter dem Titel „It Had to Be Murder“. Hitchcock verfilmte die Story 1954 mit James Stewart und Grace Kelly in den Hauptrollen. Der Thriller gilt heute als einer der besten Spielfilme des Meisters der Spannung.
Jens Wawrczeck: „Die ldee, einen immobilen Helden mit voyeuristischen Zügen in den Mittelpunkt der Handlung zu setzen, stammt von Woolrich. Seine knapp 50 Seiten lange Short Story ist streng durchkomponiert, hier findet sich kein Wort zu viel, keine Zeile zu wenig. Die Ich-Perspektive des Erzählers macht uns mitschuldig: Wir werden ebenfalls zum Voyeur und gezwungen, die Gefahr, in die sich unser Held Jeffries begibt, unmittelbar mitzuerleben. Hitchcock hat das fulminant umgesetzt mit einer ähnlich ökonomischen Mischung aus Humor und Suspense.“
Die Reihe „Hitch und ich“ ist eine literarisch-musikalische Hommage an einen der größten Filmemacher des 20. Jahrhunderts und an die Schriftsteller, die Hitchcock mit ihren faszinierenden Texten inspirierten. Jens Wawrczeck, der als Peter Shaw in der Hörspielserie „Die drei ???“ Kultstatus erreichte, lädt das Eutiner Publikum ein, in die Hinterhof-Welt von New York einzutauchen und eine Leseperformance der ganz besonderen Art zu genießen.
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Rückschau
Ein Blick in die Vergangenheit
Seit der Gründung der Eutiner Festspiele zum 125. Todestag Carl Maria von Webers im Jahr 1951 haben in über 200 Aufführungen viele hundert Künstlerinnen und Künstler die Eutiner Festspiele zu einem Publikumsmagneten im kulturellen Leben Schleswig-Holsteins gemacht. Auch bekannte Solisten wie Julie Kaufmann, Gladys Kuchta, Kurt Moll, Nicolai Gedda, Hermann Prey, Franz Grundheber, Hanna Schwarz, Zoran Todorovich und René Kollo standen bereits in Eutin auf der Seebühne.
Blicken Sie zusammen mit uns zurück und hinter die Kulissen der Aufführungen der vergangenen Spielzeiten.