Die Zauberflöte – Magische Nächte in Eutin

Die Zauberflöte

Magische Nächte in Eutin

Nicht nur Mozart-Begeisterte werden sie mitpfeifen können: Die Arie des Papageno „Der Vogelfänger bin ich ja, stets lustig heissa hopsasa“. Die Arie der Königin der Nacht –  „Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen“ – ist für das Mitsingen weniger geeignet: Sie gilt als eines der am schwierigsten zu singenden Stücke der Welt. Und das ist nur einer der Superlative, die „Die Zauberflöte“ im Repertoire hat. Von der samtigen Ouvertüre bis zum gewaltigen Schlusschor in Es-Dur ist „Die Zauberflöte“ die am meisten gespielte Oper im deutschsprachigem Raum. Ein musikalisches Zauberkunstwerk, komponiert von einem genialen Musik-Kometen, der mit 11 Jahren erste Bühnenstücke schrieb – und nur 9 Monate nach der Erstaufführung der Zauberflöte diese Welt mit nicht einmal 36 Jahren wieder verließ.

Ob „Die Zauberflöte“ sich bereits bei ihrer Premiere 1791 in die Herzen der Menschen gespielt hat, ist umstritten. Gewiss aber ist, dass der Komponist und sein Librettist Emanuel Schikaneder mit den monumentalen Einnahmen des Stückes schließlich sogar ein neues Theater bauen lassen konnten: das renommierte „Theater an der Wien“.

Warum uns diese Oper bis heute verzaubert

Von Mozart selbst etwas nüchtern als „teutsche Oper“ bezeichnet, bringt „Die Zauberflöte“ ein beeindruckendes Spektrum ins Spiel: Sie vereint Elemente von Singspiel und Zaubertheater, von Opera buffa und Opera seria - also von der volkstümlichen „komischen Oper“ und der italienischen „ernsthaften Oper“ - und webt selbst die Töne der französischen Lyrischen Tragödie und humanistische Freimaurer-Ideale mit ein. Da das damalige Wiener Publikum eher an traditionelle Zauber - und Kasperltheater gewohnt war, zeigte es sich durch diese Vermischung der Tonarten zunächst eher verwirrt als begeistert. Das Wiener „Musikalische Wochenblatt“ berichtete sogar von ausbleibendem Beifall, weil „der Inhalt und die Sprache des Stücks gar zu schlecht“ seien.

Doch mit der Zeit wurde die scheinbar naive und verwirrende Oper gefeiert als das, was sie bis heute ist: eine raffinierte Komposition unterschiedlichster Musik- und Theatertraditionen, gesungener und gesprochener Auftritte, lichter und teuflischer Töne. Dieser Facettenreichtum macht „Die Zauberflöte“ zu einem Solitär in Mozarts Opern-Werk. Mit ihr hat er nicht nur eine nie gehörte Einheit disparater Einflüsse erschaffen, sondern auch die erste wirklich große deutsche Oper.

Welche Rolle kann „Die Zauberflöte“ heute spielen?

Die rund dreistündige Oper liebt man bis heute natürlich vor allem wegen ihrer göttlichen Musik. Aber auch wegen ihrer abenteuerlichen Schauplätze und Figuren, die für jedes Alter und jede Lebenssituation eine Geschichte parat haben. Die lebhaften Handlungsfäden weben sich um die Themen „Selbstbestimmung“ und „Befreiung von Bevormundung“. Dabei ist und bleibt das Hauptthema dieser Oper die romantische Liebe. Wenn Tamino und Pamina versuchen, zueinander zu finden, wenn sie wieder und wieder getrennt werden durch Ränke und Verwirrspiele, durch das Böse und das Scheinheilige, dann packen sie ihr Publikum bis heute: „Die Zauberflöte“ ist ein musikalisches Plädoyer für die Kraft der Liebe – und damit aktueller denn je.

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